Ägypten März 2013

Vorbereitungen Tag 1

02.03.

Tag 2

03.03.

Tag 3

04.03.

Tag 4

05.03.

Tag 5

06.03.

Tag 6

07.03.

Tag 7

08.03.

Tag 8

09.03.

Wieder daheim

 

Tag 2  

Sonntag, 03.03.

Aufstehen 5:30 Uhr, 7:00 Uhr Frühstück, 8:00 mit dem Auto Besichtigung der Stufenpyramide von Sakkara (je 1 Std.Fahrt hin und zurück), Imhotep-Museum, Mittagessen in Sakkara, Besuch einer Papyrusmanufaktur, danach Besuch der drei Pyramiden Cheops, Chefren und Mykerinos von Gizeh. Nachmittags kurze Verschnaufpause im Hotel, danach abendliche Lichtershow vor der Enigmatischen Sphinx am Fuße der Pyramiden, 23:00 Uhr Bettzeit im Mena House (Dagmar 1:00 Uhr).








Nach einer ziemlich kurzen Nacht genossen wir einen ebenso kurzen, aber schönen Blick aus dem Fenster des Mena House Hotels. Doch da ahnte ich noch nicht, welcher Blick uns in der anderen Richtung erwartete.





Zum Frühstück ging es ins Hauptgebäude durch eine hübsche Gartenanlage, und ich dachte mir zuerst gar nichts bei diesem Gebilde im Hintergrund - na ja, was man eben so den Touristen zuliebe alles macht! Ist ja auch eine prima Kulisse für eines der ersten Fotos bei Tageslicht.


Der Frühstücksraum war genau so beeindruckend wie das Frühstücksbuffet: eine exquisite Atmosphäre mit diesem Gebilde im Hintergrund. Erst so ganz allmählich, als ich bemerkte, dass sich dort Autos und auch Fußgänger bewegten, dämmerte mir, dass ich  auf eine der drei großen Pyramiden von Gizeh sah. Ich war wohl noch nicht ganz angekommen.




Das Mena House entstand aus einem Jagdgut des ägyptischen Vizekönigs am Ende des 19. Jahrhunderts vor traumhafter Kulisse und be'herberg'te viele Super-Prominente und jetzt auch uns. Soviel Luxus von den Teppichen und geschnitzten Wänden in den Gängen und Nischen über Marmor und Säulen und orientalische Dekoration - da werden Auge und Gemüt so richtig verwöhnt!
 



Nach dem Frühstück wurden wir von "unserem" Memphis-Team
Fahrer Said,
Reiseleiter Hamada, dem Ägyptologen Hazim, Frau Amira und dem Auto - Toyota Hiace in größerer Ausführung als meinem - erwartet.

Unser erstes Ziel führte uns durch ein rasantes Verkehrsgewühl, das wir jetzt im Hellen noch viel besser würdigen konnten. Kaum zu glauben!





Die Stufenpyramide von Sakkara ist weltweit die älteste ihrer Art
und entstand um
2650 v. Chr.

Um sie vor weiterem Verfall zu schützen, sind umfangreiche restauratorische Maßnahmen nötig.




Beim Gang durch unseren ersten Tempel wollte unser Ägyptologe uns die verschiedenen oberen Säulenabschlüsse mit Lotus und Papyrus in offener und geschlossner Form erklären, aber wir als blutige Anfänger verstanden wenig und sahen nichts, bis die Erkenntnisse dann ganz allmählich kamen.





Nach dem Säulengang folgte die erste Begegnung mit Sahara-Sand, der noch viel weniger rollstuhltauglich als der israelische Strand-Sand ist. Deshalb bezog ich eine schattige Ecke und übte mich in Architektur-,Touristen-, Einheimischen- und
Tier-Betrachtung.







Derweil stiegen Dagmar und Marlies eine puckelige Treppe hoch und betrachteten und fotografierten das Gelände. Was mag noch alles unter Sand und Schutt begraben sein? Die Ägypter rechnen noch mit vielen Funden.










Wer mag da von der unvernünftigen Kreatur reden?













Das Sonnenkäppi half gut gegen die grelle Sonne, das Nackenkissen gegen Gehirnerschütterung auf holperiger Piste sowohl im Auto als auch "zu Fuß". Trotzdem bauten sich allmählich schöne Kopfschmerzen auf.















Während sich Hamada und Said abmühten, mich wieder ins Auto zu bugsieren und ihrerseits einen fremden Helfer fanden, stand das Publikum staunend da, wie das wohl so ginge mit dieser merkwürdigen Frau. In Deutschland ist das ja genau so, nur nicht so offen.
















Die nächste Station war das Imhotep-Museum, wo wir uns per Modell und Kurzfilm über den berühmtesten Baumeister Ägyptens und sein Werk in Sakkara 









(oder Saqqara - da darf man nicht so kleinlich sein wie die deutsche Rechtschreibung) informierten.







Dann ging es zum Mittagessen in ein Open-Air-Restaurant; wir wurden mit arabischer Musik begrüßt und kamen durch die Küche - draußen wurde gegrillt,  Brot gebacken und Salate und Gemüse zubereitet.  




Das Restaurant war sehr schön gestaltet, und gelegentlich kamen Katzen vorbei und lauerten auf Beute.

Es war sehr angenehm, dort bei einem lauen Lüftchen zu sitzen. Leider waren nur wenige Gäste da, und die Ägypter vermissen die  Touristen sehr, die die Lebensgrundlage vieler sind.










Die servierten Köstlichkeiten waren leider nicht richtig Mechthild-geeignet, und so hielt ich mich mehr an gegrilltes Gemüse und Brot mit leckeren Dips. Und das bei dezenter Tafelmusik.





Auf der Weiterfahrt Richtung Pyramiden tauchte plötzlich ein angehender blinder Passagier auf: Vom Fahrer unbemerkt, sprang der Junge auf die Stoßstange und hielt sich am Türgriff und irgendwo oben fest.
Glücklicherweise ist der Verkehr sehr zähflüssig, aber die vielen Huckel und Löcher...

Aus Parklücken kommt man am besten plötzlich und schnell und unter kräftigem Hupen. Und immer einfach mal fahren - wer sich gestört fühlt, wird schon ausweichen.
Der Verkehr wird noch bereichert durch Esels-oder Pferdekarren und Tuk Tuks (motorisierte Rikschas auf Vespa-Basis).

Der größte Teil der Fahrzeuge ist weiß und trägt eine stattliche Anzahl an Beulen und Dellen.









Nächster Programmpunkt war der Besuch einer Papyrus-Manufaktur zwecks Bildung und Konsum. Uns wurde gezeigt, wie Papyrus seit frühen Zeiten hergestellt wird: schneiden - walzen - rechtwinklich flechten - pressen und trocknen lassen -, und wir bewunderten die teilweise sehr schönen Bilder, von denen eines Dagmars erstes Mitbringsel wurde.
















Geschicktes Parken macht die Rampe weniger steil und somit die nötige Anstrengung
kleiner.




Und dann endlich:
die großen Pramiden!
Zu Beginn hier die Cheops-Pyramide, die größte von allen; man kann zwar auch rein, aber ich wollte dann doch keine Gämse werden und die anderen dazu werden lassen, nur um dann im Inneren halb zu ersticken. Das Äußere war schon imposant genug!
Allgemeines Tourismus-Getümmel vor dem Hintergrund der Großstadt Gizeh, die in der Dunstglocke von Abgasen und vor allem von Sahara-Sandstaub liegt. Dem geneigten Touristen stehen für eine Umrundung der gigantischen Sehenswürdigkeiten Kamele und Pferde zum Reiten oder Kutschen zur Verfügung.

Dagmar fand zu ihrer Erheiterung zwei Hufeisen - aus Reifengummi! -  und nahm sie als absonderliche Sehenswürdigkeit mit.
Die kleinste der drei großen Pyramiden, die des Mykerinos, mit ihren drei kleinen Neben-Stufenpyramiden. Und dahinter dehnt sich die scheinbar endlose Wüste - nur Sand und Staub und Wind.

Überhaupt: der Wind!


Er sorgte dafür, dass ich meine dicke Fleece-Jacke erst viel weiter südlich auszog, dass Dagmars Objektiv nur nach sanftem Klopfen herausfuhr und dass wir Sand und Staub noch zu Hause in diversen Falten und Ritzen wiederfanden.






Gruppenbild mit Mechthild - und ohne Fotografin Marlies

mit Frau Amira, Said, Dagmar, Hamada und Hazim

Kann es einen besseren Hintergrund geben?




Mich gelüstete es noch nach einer kleinen Tour vom Vista Point, wie der Amerikaner sagt, auf die Pyramiden zu, und Hamada erbarmte sich wie selbstverständlich. Es war sehr schön, so still, ohne Rummel bis ab und zu auf ein paar Autos, deren Fahrer sich schwer wunderten, was das wohl für eine Erscheinung sei - eine Fata Morgana vielleicht?



Die Sphinx - weiblich nach griechischem Sprachgebrauch

bzw.

der Sphinx - männlich nach ägyptischem und ägyptologischen Sprachgebrauch, da es sich um die Darstellung von Pharaonen handelt -
in der Regel natürlich Männer.

Was wir alles gelernt haben!

 








Abends gibt es hier noch eine Light-Show, und uns wurde geraten, uns warm anzuziehen, denn nach Sonnenuntergang würde es kalt und - ach ja, der Wind...

                   
   










Also in der Dämmerung wieder ins Auto, und unser Fahrer Said ist der große Rampen-Ausklapp-
und -Raufschieb-Experte.

Aber das Beste an ihm ist seine immer echte und herzliche gute Laune!







Sphinx by night!

Mit veschiedenen Farben wurden  sie und die Pyramiden angestrahlt. Außerdem gab es Erklärungen zur Geschichte und Religion des alten Ägypten,
                                 
die durch Projektionen von Reliefs aus Gräbern und Tempeln gekonnt und sehr beeindruckend auf die Pyramiden illustriert wurden. 





Manchmal sah es etwas unheimlich aus. Ob den Touristen wohl ein Schauder über den Rücken laufen sollte?
Bei mir hat es jedenfalls gewirkt -
trotz zusätzlicher Popeline-Jacke und dicker Decke war ich nach einer knappen Stunde ziemlich durchgefroren.








Dann ging es zum letzten Mal wieder ins Hotel zurück zu einem Aufwärm- und Desinfektionsschnaps (prima Alibi!) und einer kurzen Nacht.

Kontakt: MechthildsAegyptenreise @ web.de